14 März VdA warnt vor massivem Agentursterben
Der Verband der Agenturen (VdA) warnt vor einem massivem Agentursterben und fordert, die Investitionsverpflichtung für Streamingdienste und Stärkung des Kulturorts Kino jetzt umzusetzen. Die deutsche Film- und Fernsehbranche ist in einer existenziellen Krise. Dabei geraten auch etablierte Agenturen für Schauspiel, Regie und Drehbuch zunehmend unter Druck, weil Streamingdienste hierzulande derzeit kaum noch produzieren. Während in anderen europäischen Ländern – wo die EU-Richtlinie zur Investitionsverpflichtung bereits in nationales Recht umgesetzt wurde – weiterhin in Filme und Serien investiert wird, fehlt in Deutschland eine entsprechende Regelung.
Mit knapp 80 Millionen potenziellen Abonnenten ist Deutschland der größte Einzelmarkt in der EU. Doch anstatt diesen Standort zu stärken, leidet die hiesige Filmindustrie unter unzureichenden gesetzlichen Rahmenbedingungen. Ein modernes effektives Filmfördergesetz fehlt ebenso wie ein angepasster Rundfunkstaatsvertrag und die Investitionsverpflichtung. Die Folge: Produktionsfirmen und Kreative stehen vor existenziellen Herausforderungen, und mit ihnen die Agenturen, die diese Talente vertreten. Doch nicht nur die Produktionslandschaft ist betroffen – auch das Kino als zentraler Kulturort gerät zunehmend in Bedrängnis. Der Rückgang der nationalen Filmproduktion bedeutet, dass weniger deutsche Filme in den Kinos starten, was nicht nur die Vielfalt des Filmangebots bedroht, sondern auch den Kinosektor insgesamt schwächt. Deutsche Produktionen sind essenziell, um das Kino als kulturellen und gesellschaftlichen Begegnungsraum lebendig zu halten. Ohne verlässliche Investitionen in den heimischen Film wird das Kino weiter an Bedeutung verlieren.
Der Verband der Agenturen (VdA) unterstützt ausdrücklich die Forderungen der Produktionsallianz nach einer Investitionsverpflichtung von mindestens 25 Prozent für Streamingdienste. Ohne klare gesetzliche Vorgaben werden die Produktionsbedingungen in Deutschland weiter ausgehöhlt, mit fatalen Folgen für die gesamte Branche.
„Es darf nicht sein, dass der größte Markt Europas vernachlässigt wird, während in anderen Ländern verbindliche Investitionsverpflichtungen greifen. Die deutsche Filmwirtschaft braucht endlich Planungssicherheit. Die neue Bundesregierung muss jetzt handeln und die EU-Richtlinie unverzüglich in nationales Recht überführen. Nur eine verlässliche zeitnahe Regulierung kann den drohenden Kahlschlag in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft verhindern, das Überleben der Kreativbranche sichern und das Kino als kulturellen Ankerpunkt für das Publikum erhalten“, so Ulrich Meinhard, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Agenturen.
Foto: Ulrich Meinhard © Steffi Henn